16. FORSI-Sicherheitswirtschaftstage erhalten großen Zuspruch

Die vom 22.-23. Oktober an der Europa-Universität Viadrina in Kooperation mit dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) veranstalteten 16. FORSI Sicherheitwirtschaftstage standen dieses Jahr unter dem Motto „Sicherheitswirtschaft – wachsende Bedeutung, wachsender Anspruch?!“, deren Stellenwert durch die Übernahme der Schirmherrschaft von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière hervorgehoben wurde. Hochkarätige Gäste aus verschiedenen Bereichen der Sicherheitsbranche diskutierten im Beisein eines Fachpublikums zu aktuellen Themen der Sicherheitswirtschaft. Gleichzeitig fungierte die Tagung als Auftaktveranstaltung des an die Europa-Universität Viadrina gezogenen Foschungsdepartements für Unternehmenssicherheit und Sicherheitswirtschaft (FORSI).

062Die Referenten stimmten überein, dass aktuelle Sicherheitsgefahren mit der zunehmenden Globalisierung und Digitalisierung einhergehen. Cyberspionage und Cybersabotage gehören mittlerweile zum Alltag aller Beteiligten der Branche. Der technologische Fortschritt bringt dabei ein hohes Gefahrenpotenzial bei der Ausführung von sicherheitsrelevanten Aufgaben mit sich und stellt das größte Sicherheitsrisiko, den Menschen, vor neue Herausforderungen. Neben dem demographischen Wandel stehen sowohl das Missverhältnis von Kostendruck und Qualifizierungsanforderungen beim Sicherheitspersonal als auch die uneinheitlichen internationalen Standards auf der Agenda.

022Ferner wurden im Panel zum Thema „Fußball und Sicherheit“ spezifische Gefahrenquellen aus dem Amateur- und Profifußballbereich aufgedeckt. Dabei wurde unter anderem das Qualifizierungskonzept für Ordnungsdienste vom DFB vorgestellt, das einen einheitlichen Standard für die Ausbildung von Ordnern im Profifußball setzen soll. Auch die restlichen Panelteilnehmer waren sich einig darüber, dass die Hürde der gesetzlichen Anerkennung sobald wie möglich durchgesetzt werden muss, um eine bundesweite Richtlinie zu schaffen, die für die Qualität der Ordner garantieren soll.

Am Anfang des zweiten Veranstaltungstags thematisierten die Referenten Gefahrenquellen des IT-Datenschutzes. Digitale Hintertüren, unzureichende Sicherheitsmaßnahmen und fehlende Sensibilisierung von Mitarbeitern sind dabei als größte Sicherheitsrisiken genannt worden. Nur durch stetige Verbesserung bei der Schließung von Sicherheitslücken und der effektiven Aufklärungsarbeit unter den Endnutzern könnten Erfolge bei der Bekämpfung von IT-Gefahren und der Einhaltung des Datenschutzes erzielt werden.

134Schließlich erhielten die Teilnehmer im letzten Panel einen Einblick in verschiedene Sicherheitsqualititätskonzepte aus der Praxis, der Beraterperspektive und der Wissenschaft. Neben der geäußerten Kritik am Gesetzgeber zur fehlenden Formulierung von Legaldefinitionen für die Sicherheitsbranche, wurde unter anderem auch das Problem der Messbarkeit von Qualität moniert. Lösungen könnte dazu der Ansatz von Compliance in der Sicherheitsbranche liefern, der nach dem Neubürger-Urteil mittlerweile auch zu Haftungsfragen Regelungen bietet.

Ein ausführlicher Bericht zu den 16. FORSI-Sicherheitswirtschaftstagen wird demnächst auf unserer Online-Plattform verfügbar sein.

Alexander Matuk